Viele Muslime fragen sich, was die neue DSGVO für sie bedeutet!
Heute tritt die neue Datenschutzverordnung (DSGVO) in Kraft. Bereits im Vorfeld wurde jeder Verbraucher dazu mit unzähligen E-Mails überschwemmt, aber was genau bedeutet das neue Gesetz eigentlich für Muslime und die elektronische Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten? Die wichtigsten Änderungen haben wir hier zusammengestellt. Los geht’s!
1. Moschee darf keine Daten mehr an Verfassungsschutz weiterleiten
Früher konnte die Moscheeverwaltung problemlos sämtliche Informationen ihrer Moscheebesucher ohne Weiteres an die staatlichen Behörden schicken und damit ihre Verfassungstreue beweisen. Das ist wegen der neuen Datenschutzverordnung jedoch nur noch möglich, wenn die betroffenen Salafisten und Gefährder zuvor schriftlich dazu eingewilligt haben.
2. Bittgebete dürfen nur noch anonymisiert gesprochen werden
Wer andere in seine Bittgebete einbezieht, muss darauf achten keine Daten anzugeben, die Rückschlüsse auf einzelne Personen ermöglichen, was ja auch unnötig ist, da Allah, der Allerhabene ohnehin alles weiß. Stattdessen sind lautgesprochene Bittgebete so zu formulieren, dass eine möglichst große Gruppe abgedeckt wird. So ist es zum Beispiel nicht mehr gestattet in einer Dua für eine Besserung der unerträglichen Kochkunst der eigenen Ehefrau zu bitten, aber durchaus erlaubt allen Frauen der Welt die Erlangung vorzüglicher Kochfertigkeiten zu wünschen.
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3. Online-Gebetskalender müssen verschlüsselt werden
Damit niemand auf die Idee kommt Bewegungsprofile von betenden Muslimen anzufertigen, müssen ab sofort alle Gebetskalender mindestens mit einem 16-Bit-Verfahren verschlüsselt werden. So soll es Muslimen nur noch mit einem sicheren Passwort ermöglicht werden, die Gebetszeiten online abzurufen.
4. Zweitfrau darf nicht den Namen der Erstfrau erfahren
Wegen der neuen DSGVO ist es nicht mehr gestattet, die Namen der weiteren Ehepartner preiszugeben, sofern nicht explizit bei der Heirat im Ehevertrag festgehalten wurde, dass die Zweit, Dritt oder Viertfrau auch damit einverstanden ist.
5. Keine frei zugänglichen Listen mehr mit den Mitgliedsbeiträgen der Moschee
Das ist natürlich nur ein Scherz, denn ohne diese öffentlich ausgehängten Listen aus denen man die Namen aller eingetragener Vereinsmitglieder und ihre Zahlungsmoral ablesen kann, würde vermutlich kein einziger mehr seine Mitgliedsbeiträge pünktlich bezahlen und die Moscheen Pleite gehen.
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6. Schriftliche Genehmigung für islamischen Gruß
Bevor man den islamischen Friedensgruß „Salam Aleikum!“ ausspricht, muss man sich in einem Double-Opt-In-Verfahren eine rechtssichere Einwilligung des Empfängers holen. Wer das missachtet, muss mit hohen Geldstrafen rechnen. Juristen empfehlen daher niemanden unaufgefordert zu grüßen!
7. Cookies im Ramadan nur noch nach Sonnenuntergang
Quelle: giphy.com/thebossbaby
Cookies dürfen von muslimischen Nutzern im Ramadan nur noch nach Sonnenuntergang gespeichert werden. Außerdem muss der Nutzer darüber informiert werden, ob die Cookies Alkohol enthalten oder andere Haram-Substanzen enthalten.
8. Gar nichts, weil Muslime digital nicht aktiv sind!
Alles in allem ändert sich aber eigentlich nichts nennenswertes für Muslime, da sie im Grunde nur Verbraucher sind und selbst kaum Online-Projekte auf die Beine stellen und die meisten Änderungen nur Seitenbetreiber betrifft.
Apropos: Durch das Lesen dieses Beitrags erlaubst du Noktara alle deine Daten an den Verfassungsschutz weiterzuleiten oder zu Rekrutierungszwecken an den IS zu verkaufen. Vielen Dank dafür! Hier hast du ein Cookie als Entschädigung! 🍪
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Ungerecht, dass die Verordnung für Muslime schon mit Sonnenuntergang und nicht erst um Mitternacht in Kraft getreten ist. Und: Mussten die Eurokraten sich dafür unbedingt einen Freitag im Ramadan aussuchen? (Ich brauche dringend eine gemeindeutsche Rechtschreibprüfung. Meine markiert „Ramadan“ immer als Fehler.)
Eilmeldung: EU setzt Zeitumstellung bis nach Ramadan aus
Aus Rücksicht auf Muslime erfolgt die Zeitumstellung auf die Sommerzeit erst nach Ramadan. Dadurch können Fastende eine Stunde früher essen.
Bereits länger gab es Bemühungen die Zeitumstellung endgültig abzuschaffen. Nun wird dieser Wunsch zumindest vorübergehend war. So hat die Europäische Union auf Drängen von mehreren Islamverbänden beschlossen, die Zeitumstellung bis nach dem Ramadan auszusetzen, um den muslimischen Gläubigen entgegenzukommen.
Zeitumstellung erschwert Ramadan
Während des Fastenmonats müssen Muslime auf Essen, Trinken und Geschlechtsverkehr vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang verzichten, was derzeit etwa von 4:30 Uhr morgens bis 18:45 Uhr andauert. Da die Uhren allerdings am Sonntag um eine Stunde vorgestellt werden sollten, um die Sommerzeit einzuleiten, würde dies dazu führen, dass Muslime eine Stunde länger fasten müssten und ihr Fasten erst um 19:45 Uhr brechen dürften. Zwar können die Muslime dafür morgens auch eine Stunde länger essen und trinken, aber die zusätzliche Stunde am morgen wird meist im Schlaf verbracht. Durch die Aussetzung der Zeitumstellung möchte die EU Ramadan für Muslime erleichtern und ihrer Solidarität mit der muslimischen Gemeinschaft Ausdruck verleihen.
Sommerzeit erst nach der Fastenzeit
Die Entscheidung, die Zeitumstellung auszusetzen, wurde von der EU-Kommission getroffen und betrifft alle Mitgliedsstaaten. Es wird erwartet, dass die Sommerzeit erst am ersten Sonntag nach dem Fastenmonat, also am 23. April 2023 wieder eingeführt wird.
Die Aussetzung der Zeitumstellung hat in der Vergangenheit unabhängig von Ramadan bereits für Diskussionen gesorgt. Einige Kritiker argumentieren, dass die Zeitumstellung insgesamt abgeschafft werden sollte, da sie angeblich negative Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen hat. Andere befürworten die Sommerzeit als Maßnahme zur Energieeinsparung und zur Förderung von Freizeitaktivitäten in den Abendstunden.
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Losgelöst von diesen Debatten ist die Entscheidung der EU, die Zeitumstellung für den Fastenmonat auszusetzen, ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung für die religiösen Bedürfnisse der Muslime in Europa.
Innerhalb von Ramadan ist es für Muslime unabhängig von Geschlecht oder Alter verpflichtend eine Almosenabgabe an Bedürftige und Arme zu entrichten, damit diese am Fest am Ende des Fastenmonats nicht hunger müssen. Auch soll durch diese Abgabe, die auch als Fitre oder Zakat al Fitr bekannt ist, etwaige Mängel am Fasten ausgeglichen werden, aber das ist ein anderes Thema. Die Fitre ist dabei in erster Linie in Form von ortsüblichen Lebensmitteln zu leisten. Beispielsweise als Reis, Datteln oder Gerste. Die Menge wird dabei in der Einheit Sāʿ bemessen, was ein altarabisches Volumenmaß ist, das traditionsgemäß dem Fassungsvermögen von zwei aneinandergehaltenen Handflächen entspricht.
Fitre war bisher 4 Sāʿ, nun bedarf es 2 Hände mehr
Seit dem 2. Jahr nach der Auswanderung des Propheten Muhammad (ﷺ) von Mekka nach Medina wurde bei der Bemessung der Fitre stets mit 4 Sāʿ gerechnet, doch angesichts der Inflation und der steigenden Lebensmittelpreise hat der internationale Gelehrtenraten die Anzahl der Hände um zwei erhöht.
Der Vorsitzende des Gelehrtenrats teilte dazu in einer Fatwa mit, dass man sich dadurch erhofft Bedürftigen besser durch diese wirtschaftliche schwierigen Zeiten zu helfen. In der Fatwa wurde außerdem angemerkt, dass eine solche verpflichtende Erhöhung nicht nötig wäre, wenn die Muslime weltweit freiwillig mehr Spenden würden.
In Folge der Steigerung des Volumens der Fitre steigt auch der monetäre Gegenwert. So werden bei manchen Hilfsorganisation für die Zakāt al-fitr teils sogar bis zu 13 Euro pro Person fällig. Diese Preissteigerung setzt somit den Trend fort, der sich zuvor auch schon im Pandemie-bedingten Anstieg der Zakat von 2,5 auf 3,5% zeigte.
Um sicherzustellen, dass er auch in die korrekte Richtung betet, nutzte ein Pilger einen Qibla-Finder unmittelbar vor der Kaaba.
Muslime weltweit beten Richtung Mekka. Um genau zu sein befindet sich die Qibla in Richtung des zentralen Heiligtums des Islam. Ein quaderförmiges Gebäude, das sich im Innenhof der großen al-Harām-Moschee befindet und vom ersten Menschen und Propheten Adam erbaut worden sein soll und nach dessen Zerstörung von Abraham und seinem Sohn erneut errichtet wurde. In welcher Himmelsrichtung sich die Kaaba vom jeweiligen Standort aus befindet, lässt sich mit einem Kompass ermitteln. Manche Muslime nutzen daher einen Reisegebetsteppich mit einem eingebauten Kompass.
Heutzutage kann man dafür aber auch einfach auf sein Smartphone zurückgreifen, da darin ein Kompass integriert ist. In Kombination mit der GPS-Location des Nutzers lässt sich spielend einfach die Qibla finden. Man muss nicht mal mehr zwingend wissen in welcher Richtung die Kaaba liegt. Stattdessen kann man am Handy einfach im Browser eine Webseite aufrufen, die automatische Standortbestimmung erlauben und die Kamera-Funktion nutzen, um mittels eines Augmented Reality-Overlays in die exakte Richtung der Kaaba zu blicken.
Qibla-Finder muss sein, denn sicher ist sicher!
Denn bereits eine Abweichung von wenigen Grad kann auf lange Sicht einen fatalen Winkel zur Folge haben, bei dem das Gebet komplett an der Kaaba vorbeirauscht! Damit ihm das bloß nicht passiert, hat es sich ein Pilger selbst in Mekka unmittelbar vor der Kaaba nicht nehmen lassen, sein Handy zu zücken und auf Nummer sicher zu gehen, obwohl er dafür schiefe Blicke von den Anwesenden erntete.
„Ich wollte einfach keinen Fehler machen und habe mir gedacht, ich überprüfe besser die Qibla, bevor ich meine Gebete in der verkehrten Richtung verrichte. Hätte ja schließlich auch durchaus sein können, dass alle hier in die falsche Richtung beten.“, sagte der skeptische Gläubige.
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Zu seiner Beruhigung deckte sich jedoch die Angabe im Qibla-Finder mit der Position der Kaaba, die nur wenige Meter von ihm entfernt war. Alhamdulillah.
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Charlie
Freitag, 25. Mai 2018 at 19:09
Ungerecht, dass die Verordnung für Muslime schon mit Sonnenuntergang und nicht erst um Mitternacht in Kraft getreten ist. Und: Mussten die Eurokraten sich dafür unbedingt einen Freitag im Ramadan aussuchen? (Ich brauche dringend eine gemeindeutsche Rechtschreibprüfung. Meine markiert „Ramadan“ immer als Fehler.)