Der demographische Wandel der Gesellschaft und insbesondere die fortschreitende Islamisierung geht selbst an Barbetreibern nicht spurlos vorbei. Zwar mieden bisher viele Muslime sündige Bars und Kneipen wegen des islamischen Alkoholverbots, aber der sogenannte „Mocktail“, also eine muslimische Alternative zum klassischen Cocktail, soll dies fortan ändern.

Cocktail? Haram! Mocktail? Halal!

Dabei geht es den Barbetreibern aber nicht nur um bloße Rücksichtnahme auf die islamischen Gebote, sondern auch die wirtschaftlichen Interessen spielen dabei eine erhebliche Rolle, denn die muslimische Kundschaft ist gut und gerne bereit 2-3 Euro mehr für ihre alkoholfreien Drinks zu bezahlen, als für übliche Haram-Spirituosen. Darum wurde sogar die Namensgebung der Mocktails für die muslimischen Kunden angepasst. So findet sich auf einer gut sortierten Mocktail-Karte beispielsweise ein Guantanamojito, ein Piña Binlada, ein Virgin Maryam, ein Kein-Sex-vor-der-Ehe-on-the-Beach, ein Tequila Fajr, ein Medinarita mit extra Oliven, ein Cosmopalestinian, ein Dajjalquiri und natürlich ein Kaaba Libre.

Dabei wird meist anstelle von Sodawasser oder Tonic Water beim Mixen auf Zamzam-Wasser als Zutat zurückgegriffen. Auch werden oftmals Sirups und andere Konzentrate mit orientalischen Geschmacksrichtungen wie Kümmel-, Sucuk- oder Falafel-Aroma hineingemischt. Die genaue Rezeptur muss man jedoch selbst als erfahrener Barkeeper erst erlernen, da die Dosierungen ganz anders sind als bei herkömmlichen Drinks. Entsprechende Literatur mit Rezepten für alkoholfreie Cocktails gibt es hier.

Takbier! Allahu Akbar!

Es müssen aber nicht immer Mocktails sein. Auch Shots aus reinem Zamzam-Wasser in kleinen Schnapsgläsern oder auch importiertes Takbier aus Saudi-Arabien mit 100% Halalkohol sind unter muslimischen Kneipengängern besonders beliebt.

Darauf trinken wir doch einen. Bismillah und hoch mit dem Mocktail-Gläsern!

Feinste Ethno-Satire jetzt auch zum Anziehen! Hier kaufen!