Neben dem Glaubensbekenntnis, den fünf täglichen Gebeten, der Hadsch und dem Fasten im Ramadan ist die Zakat eine der Säulen des Islams. Die Zakat ist dabei eine Vermögensabgabe, die jeder gläubige Muslime jährlich an Bedürftige entrichten muss, sofern er mit seinem Vermögen über ein Jahr hinweg einen gewissen Freibetrag überschreitet, den man als Nisab bezeichnet und der dabei dem tagesaktuellen Gegenwert von 85 Gramm Gold entspricht. Von dem zakatpflichtigen Vermögen mussten Muslime bisher 2,5% abgeben. Aufgrund der erheblichen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise hat die Islamische Zentralbank in Saudi-Arabien jedoch den Prozentsatz auf 3,5 % angehoben.

Zakat wird dringender gebraucht denn je

Diese Maßnahme ist dabei ein absolutes Novum, da der Prozentsatz der Zakat seit der Zeit des Gesandten Allahs Muhammad (ﷺ) stets stabil 2,5 % betrug. In Anbetracht der Pandemie und dessen weitreichenden Konsequenzen und der politischen Unsicherheiten, sei diese historisch einmalige Anhebung der vermögensabhängigen Abgabe allerdings zwingend notwendig, so der Chef der islamischen Zentralbank. Wer zakatpflichtig ist, muss daher fortan etwas tiefer in die Tasche greifen, um seine islamische Pflicht zu erfüllen. Ob der Prozentsatz der Zakat nach der Krise wieder auf den ursprünglichen Wert von 2,5 % sinkt, ließ die IZB jedoch offen.

Muslimische Wirtschaftsexperten kritisierten diese Neuerung äußerst scharf und betonten, dass es nicht notwendig sei den Prozentsatz seitens der IZB zu erhöhen, da großzügige Muslime ja auch einfach unabhängig von solchen Vorgaben freiwillig für Bedürftige spenden könnten. Andere hingegen begrüßten jedoch die Reaktion der IZB, da so wohlhabende Muslime in die Pflicht genommen werden, die sich sonst ihrer Verantwortung entziehen würden.

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