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Konvertit traurig, weil ihn wegen Corona niemand zum Iftar einlädt

Jochen ist vor 5 Jahren aus tiefster Überzeugung zum Islam konvertiert. Seitdem nennt er sich Yahya, verrichtet pflichtbewusst seine täglichen Gebete und fastet selbstverständlich im Ramadan. Für den Iftar, also das abendliche Fastenbrechen, besuchte er in den Vorjahren für gewöhnlich die örtliche Moschee, die er ohnehin bei jeder Gelegenheit aufsuchte, weil ihm das Gemeinschaftsgefühl und der Zusammenhalt der Ummah sehr am Herzen liegt. In der Moschee wurde er alhamdulillah stets freundlich begrüßt und auch zu Feiertagen von seinen Glaubensbrüdern herzlich umarmt. Zwar verstand er meist nicht viel von dem was sie ihm sagten, weil er der arabischen Sprache nicht mächtig ist, aber dennoch war dies ein schönes Gefühl für ihn. Auch genoß er es, wenn er hin und wieder in flüchtigen Gesprächen zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit wurde und ihn mal wieder jemand aus Neugier fragte, wie er eigentlich als Deutscher den Weg zum Islam gefunden hat. Zwar hatte er sonst kaum sozialen Kontakt zu anderen Muslimen aus der Gemeinde, aber das war nicht so schlimm, da man sich ja zumindest kurz in der Moschee sah.

Jetzt sind die Moscheen aber leider wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Das Tarawih-Gebet und der Iftar in der Gemeinschaft sind somit gestrichen. Yahya muss daher den Iftar ganz alleine in seiner Single-Wohnung verbringen und denkt sich dabei:

„Wenn der Coronavirus nicht wäre, könnte ich mich sicherlich kaum vor Iftar-Einladungen retten. Dauernd würden mich meine Glaubensgeschwister zu ihren Familien daheim einladen. Ganz bestimmt! Aber leider ist das ja nicht der Fall. Wegen Corona.“

Immerhin hat er den Trost, dass er trotz alledem nie wirklich alleine ist. Allah ist schließlich bei ihm. Und wer Allah als Freund hat, der braucht ohnehin sonst niemanden und ganz bestimmt keine muslimischen Freunde, denen man abgesehen von 5-minütigen Gesprächen zwischen den Gebeten in der Moschee herzlich egal ist. Muslimen, die nie auf die Idee kämen einen Schritt auf einen einsamen Konvertiten zuzugehen oder gar eine heiratswillige Schwester mit ihm zusammenzubringen.

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1 Kommentar

  1. Charlie

    Sonntag, 26. April 2020 at 17:20

    Schön, dass Allah bei ihm ist. Hoffentlich steht er ihm auch bei. Das sich nämlich zwei verschiedene Paar Schuh, glaub ich. In Trumpanien jenseits des Zivilisations-Äquators sehen populäre Gläubige das anders und vertreiben den Virus per Gebet. Ich habe aber den Eindruck, der 99-namige will sich nicht auf den angebotenen Deal einlassen. Vielleicht ist ihm Englisch auch einfach zu eng und die sollten’s besser mal mit Engellisch versuchen.

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