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Begnadigung: König von Marokko verschont Schafe zum Opferfest

Marrakesch – Anlässlich des Thronjubiläums und des bevorstehenden islamischen Opferfestes (arabisch: Eid ul-Adha) hat König Mohammed VI. eine ganze Reihe von Begnadigungen für Opfertiere ausgesprochen. So dürfen auf königlichen Befehl hin 1.442 Opfertiere – darunter überwiegend Schafe aber auch Ziegen – weiterleben und werden dieses Jahr doch nicht geschächtet. Stattdessen werden die Tiere in einem königlichen Streichelzoo untergebracht, wo sie dank der Begnadigung liebevoll von Besuchern getätschelt werden, auf saftigen Wiesen weiden dürfen und ein glückliches Leben führen können, bis sie eines natürlichen Todes sterben.

Begnadigung wegen marokkanischem Nationalfeiertag

Traditionellerweise übt König Mohammed VI als Anführer der Gläubigen (arabisch: Amir al-Mu’minin) sein Privileg der Begnadigungen jedes Jahr zu religiösen und politischen Feiertagen aus und erlässt dabei Menschen in Gefängnissen ihre Haftstrafen und macht daraus Bewährungsstrafen oder auch Geldstrafen, verkürzt die Haftdauer oder wandelt gar Todesstrafen mildernd in Haftstrafen um. Dieses Jahr jedoch fällt der Feiertag, der an die gemeinsame Revolution des Königs und des Volkes gegen die französischen Kolonialmächte erinnern soll, zeitlich in die Nähe des Opferfestes und soll daher den armen Schafen zu Gute kommen. Weiterhin wurde der König von Marokko durch den amerikanischen Brauch Truthähne zu Thanksgiving zu begnadigen zu dieser barmherzigen Schaf-Amnestie inspiriert.

Wie findest du diese Begnadigungen? Tolle Aktion oder einfach nur albern?

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1 Kommentar

  1. SÜRGÜN GÜVERCİN

    Donnerstag, 30. Juli 2020 at 22:43

    1.442 Opfertiere werden nicht geschlachtet und dürfen weiterleben.

    Die Konsequenz ist dem Herrn König aber hoffentlich schon klar: Wo nicht geopfert wird, bleibt das Gartengrün sauber. So weit, wo gut. Wo nicht geopfert wird, gibt es aber auch nichts, was man an Arme und Hungrige verteilen kann. Von Nix kommt Nix.

    Das ist nämlich der Unterschied zum us-amerikanischen Familienfest: Fromme Muslime denken auch an diejenigen, die weniger haben. Wenn sie denn denken … Und der marokkanische König hat diesmal anscheinend nicht weit genug gedacht. Schade.

    Dieser Kommentar wurde angeregt durch → https://www.tagesschau.de/ausland/marokko-coronavirus-101.html

    • SÜRGÜN GÜVERCİN

      Donnerstag, 30. Juli 2020 at 23:36

      Gerade ruft mich der Nachtportier des königlichen Schlosses in Rabat an: „Also erstens heißt es: ‚So weit, so gut‘, und zweitens haben Flüchtlinge im Streichelzoo selbstverständlich freien Eintritt.” — Ja danke, dann dürfen die mit knurrendem Magen die Koteletts streicheln, die sie nicht essen durften. Verkehrte Welt.

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