Bismillah und runter mit dem Yeni Raki.

Das bekannte milchig-trübe Nationalgetränk der Türkei „Yeni Rakı“ ist ein aus Weintrauben oder Rosinen gebrannter Schnaps und wird meist als Aperitif gereicht. Mit seinem Alkoholgehalt von über 40% ist dieser nach islamischen Verständnis normalerweise haram, dennoch wird dieser Anisschnaps von vielen achtlosen Muslimen konsumiert als wäre es Ayran.

Raki-Steuer füllt ungewollt die Staatskasse

In der Hoffnung den Alkoholkonsum in den Griff zu bekommen, hatte die Erdogan-Regierung den Rakı-Preis in der Vergangenheit über eine zusätzliche Steuer zunächst um 5000% erhöht. So kostet ein kleines Gläschen inzwischen fast so viel wie eine halbe Monatsmiete. Dennoch nahm der Rakı-Konsum kaum ab. Insbesondere wohlhabende Türken nutzen den Raki seit der Steuererhöhung als Statussymbol und geben in sozialen Netzwerken wie Instagram und Snapchat unter den entsprechenden Hashtags wie #RakiKidsofTurkey damit an, sich den teuren Fusel leisten zu können und posen mit den Flaschen als sei es edelster Champagner. Durch diesen Trend und die damit einhergehenden Steuereinnahmen nimmt die Türkei laut neusten Angaben über 7% seines Bruttoinlandsprodukt ein.

DIYANET erlässt Yeni Raki-Fatwa

Damit die türkische Regierung sich jedoch nicht vor konservativen Wählern für diese unmoralischen Einnahmen rechtfertigen muss, hat die Fatwa-Kommision des türkischen Religionsministeriums kurzerhand eine Fatwa erlassen, die Yeni Rakı als halal klassifiziert, sofern man ihn aus medizinischen Gründen trinkt. Seit der Verkündung dieses islamischen Rechtsgutachtens laufen scharenweise trinkwillige Türken zum Arzt und lassen sich für ihr Wohlbefinden 2-3 Gläser Raki verschreiben. Bei Vorlage des ärztlichen Rezepts können sich die Patienten dann ohne jegliche religiöse Probleme und absolut legal in jedem beliebigen Gasthof betrinken und mit ihrer Alkoholsucht für einen anhaltenden Wirtschaftsaufschwung sorgen.

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