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Tag 1, Tag 2, Tag 3, Takfir: Plötzlich zum Ungläubigen erklärt

Takfir: Wer mit dem Finger auf andere zeigt, auf den deuten stets 3 Finger zurück.

Schnell kann es einen treffen. Man denkt sich nichts Böses und plötzlich wird man zum Ungläubigen erklärt. Das nennt sich dann Takfir.

Wenn man davor nichts mit Religion am Hut hatte, dann ist eine solche Nachricht womöglich wenig überraschend, aber wenn man sich sein ganzes Leben lang als Muslim betrachtet hat, dann trifft einen dies wie ein Schlag.

Wie soll man sich nun als neuer Ungläubiger verhalten?

Muss man jetzt etwa Dschizya zahlen? Wenn ja, wie teuer ist das? Wann ist das fällig? Geht das auch per Lastschrift? Man will ja schließlich alles korrekt machen. Als Muslim kannte man sich ja noch halbwegs aus, aber der Unglaube ist Neuland.

Vielleicht sollte man sich jemanden suchen, der bereits länger als Ungläubiger unterwegs ist, damit man etwas von seiner Erfahrung lernen kann. Ein Basis-Seminar zum Unglauben und passende Literatur wäre hilfreich.

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Muss man etwa als neuer Ungläubiger gar aktiv den Islam bekämpfen? Wird echt schwierig neben Beruf und Familie auch noch Zeit für den Kampf gegen Muslime zu finden. Zumindest dürfte es einem leicht fallen sich zum Kampf mit Muslimen zu verabreden, schließlich hat man guten Kontakt zu ihnen. Bis vor Kurzem war man ja noch selbst einer. Falls es zeitlich zu eng wird, dann läuft es eben darauf hinaus zwischendurch etwas zu diskriminieren und hier und da online zu hetzen. Man tut, was man kann.

Aber Moment? Was ist, wenn der Takfir gegen mich gar nicht korrekt war?

  • Kann ich dagegen innerhalb von 14 Tagen einen Widerspruch einlegen?
  • Kommt es zu einer Anhörung, wenn ich den Takfir nicht akzeptiere?
  • Gilt meine Rechtsschutzversicherung auch bei religiösen Fragen?

Ich mein das verändert schon mein ganzes Leben, da sollte ich lieber einen Sachverständigen fragen. Einen kompetenten Imam zum Beispiel.

Damit sollte man nicht leichtfertig umgehen, denn falls ich doch kein Ungläubiger geworden bin, dann würde das ja bedeuten, dass mein Gegenüber mich fälschlicherweise als Ungläubigen bezeichnet hat und somit selbst ungläubig geworden ist. Das wünsche ich keinem und würde ich auch nie leichtsinnig behaupten. Warum auch? Es ist ja nicht meine Aufgabe meine Mitmenschen in Gläubige und Ungläubige zu unterteilen. Gut soll ich zu allen Mitmenschen sein. Zumindest sollte ich dies als Muslim sein.

Ob Ungläubige auch korrekt mit ihren Mitmenschen umgehen sollen, muss ich noch lernen.

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1 Kommentar

  1. Lynxx

    Samstag, 17. November 2018 at 17:06

    Nicht versuchen, den Rechtsweg einzuschlagen, da der der säkulare neutrale Staat sich nicht in Glaubensfragen einmischt. Den anderen darauf hinweisen, daß sein Takfîr auf ihn selbst zurückfällt, wenn er nicht zutreffend ist. Nützt das nichts, und geschieht es nicht in persönlicher Anwesenheit, sondern in einem elektronischen sozialen Medium, dann einfach den Kontakt abbrechen und andere Teilnehmer vor dieser Person warnen. Geschieht es in persönlicher Anwesenheit, dann könnte es durchaus geschehen, daß einem die Hand ausrutscht …

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