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Typ findet Satire super, solange darin keine ernsten Themen angesprochen werden

Noktara - Typ findet Satire super, solange darin keine ernsten Themen angesprochen werden

Als selbsternannter Satire-Experte hat er seiner Auffassung nach selbstverständlich eine Menge Humor und lacht gerne, aber bei bestimmten Themen versteht er absolut keinen Spaß. Dabei geht es ihm nicht mal darum, dass er keinen Spott gegenüber Dingen aushält, die er persönlich für gut und richtig hält, sondern er findet einfach, dass Satire stets am gelungensten ist, wenn darin keine wirklich ernsthaften Anliegen wie zum Beispiel der Klimawandel, Waldbrände, Kriege, ertrinkende Flüchtlinge im Mittelmeer, Rassismus oder Terrorismus angesprochen und angeprangert werden.

Bloß keine unbequemen Themen aus dem echten Leben!

Überhaupt sollte Satire seiner unfehlbaren Expertenmeinung nach immer möglichst leicht verdauliche seichte und oberflächliche Unterhaltung bieten und dabei ohne jeglichen schwarzen Humor oder Zynismus auskommen und ihn in erster Linie einfach mit billigen Schenkelklopfern zum Lachen bringen wie ein Comedyauftritt von Mario Barth und bloß nicht auf gesellschaftliche Probleme oder Missstände aufmerksam machen, damit es auch ja nicht zu einem Umdenken in den Köpfen der Menschen kommt.

Satire muss immer lustig sein!

Sollte ihm dennoch unverschämterweise ein vermeintlicher Satire-Beitrag mit einem zu großen Anteil an Realitätsbezug vorgesetzt werden, dann kommentiert er schlagfertig, dass dies überhaupt nicht lustig sei und es sich bei dieser Geschmacklosigkeit überhaupt nicht um Satire handle und die Beiträge ja früher viel witziger waren, da Satire ja stets lustig zu sein habe wie ein albernes Furzkissen oder ein Clown, der sich in Slapstick-Manier eine Cremetorte ins Gesicht knallt und auf einer Bananenschale ausrutscht.

Wie siehst du das? Muss Satire immer lustig sein? Sollte sich Satire lieber nicht mit der Realität befassen? Oder ist Satire etwa genau dafür da, um den Finger in die Wunde zu legen und auf die schmerzende Wahrheit aufmerksam zu machen?

Sag uns deine Meinung und hinterlass einen Kommentar! Gerne kannst du diesen Artikel auch verlinken und jemanden markieren, der genauso tickt, wie der oben beschriebene Satire-Legastheniker.

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1 Kommentar

  1. Charlie

    Sonntag, 25. August 2019 at 15:19

    „Vor allem macht der Deutsche einen Fehler: er verwechselt das Dargestellte mit dem Darstellenden. Wenn ich die Folgen der Trunksucht aufzeigen will, also dieses Laster bekämpfe, so kann ich das nicht mit frommen Bibelsprüchen, sondern ich werde es am wirksamsten durch die packende Darstellung eines Mannes tun, der hoffnungslos betrunken ist. Ich hebe den Vorhang auf, der schonend über die Fäulnis gebreitet war, und sage: „Seht!“ – In Deutschland nennt man dergleichen ‚Kraßheit‘.“
     Aus: Ignaz Wrobel [=Kurt Tucholsky]: „Was darf die Satire?“, in: Berliner Tageblatt vom 27. Januar 1919.

    Vor der Erfindung der Wohlfühl-Filterblase haben die Urmenschen Satire noch zum Quälen benutzt und sogar Stachelschrift genannt. Voll krass!

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