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Türke ändert einfach seinen Namen, um Rassismus zu entgehen

Eigentlich heißt er ja Mehmet Özdoğan, aber irgendwie hat ihm dieser Name stets Probleme eingebracht. Sei es bei der Jobsuche oder bei dem Versuch eine neue Wohnung zu finden. Kaum nannte er in Telefonaten seinen ausländisch klingenden Namen, musste er wiederholt feststellen, wie die vorherige Euphorie seines Gesprächspartners trotz einwandfreien Deutschkenntnissen plötzlich in Skepsis umschlug und Wohnungen auf einmal „schon vergeben“ oder Stellen „bereits besetzt“ waren. Wenn es bloß einen Weg gäbe solchen Diskriminierungen zu entgehen??? Ein Weg, der es ihm erlauben würde nicht nur seinen Migrationshintergrund zu verschleiern, sondern ihn auch als waschechten Deutschen gelten lassen würde.

Neuer Name, neues Glück!

Und dann kam Mehmet die geniale Idee seinen türkischen Namen amtlich in einen urdeutschen Namen ändern zu lassen. Er ging zum Bürgeramt, füllte dort ein Formular aus und gab als Grund an, dass er wegen seines derzeitigen Namens ständig rassistisch ausgegrenzt wird. Nach der Entrichtung einer Bearbeitungsgebühr und einer Wartezeit von einigen Tagen, war es dann soweit und aus Mehmet Özdoğan wurde zumindest nominell Helmut Schmidt, der dazu sagte:

„Seit ich einen deutschen Namen trage, fühle ich mich schon deutlich besser integriert. Jetzt werde ich nämlich erst diskriminiert, wenn mich mein Gegenüber sieht und nicht bereits, wenn ich mich telefonisch vorstelle. Aber vielleicht sollte ich mir ja auch einfach noch die Haare blond färben, blaue Kontaktlinsen tragen und meine Nase operieren lassen, um auch optisch als Bio-Deutscher durchzugehen.“

Zwei Namen sind besser als einer.

Helmuts Familie und seine Freunde nennen ihn übrigens weiterhin Mehmet. Auch besitzt er neben seinen deutschen Papieren immer noch einen türkischen Pass, in dem er ungeachtet der deutschen Namensänderung als Mehmet Özdoğan aufgeführt wird. Jetzt hat er also nicht nur eine doppelte Staatsangehörigkeit, sondern auch gleich zwei unterschiedliche Identitäten. Er ist Mehmet und Helmut in einer Person und kann sich je nach Situation flexibel entscheiden, ob er sich mit seinem deutschen oder seinem türkischen Namen vorstellt. Ganz schön praktisch!

Helmuts Zukunftspläne:

Seinen zukünftigen Kindern, will Helmut (ehemals Mehmet) inschallah den ganzen Hickhack ersparen. Sie sollen von vornherein zur Geburt schon deutsche Namen erhalten. Wenn es ein Mädchen wird vorzugsweise Sieglinde oder Angela und wenn es ein Junge wird Günther oder Horst. Das würde ihre Integration und ihre Karrierechancen von Anfang an sicherlich erleichtern, so Helmut.

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1 Kommentar

  1. Charlie

    Freitag, 15. November 2019 at 20:02

    I’d like my name to be a traditional German one as well, you know. Aber man kann halt nicht alles im Leben haben, ändern und erreichen. Und schließlich und hauptsächlich: Auch bin ich allen Citoyens Deutschlands mindestens zumutbar, und das sicher mehr als mancher Erbteutone namens Franz oder Helga.

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