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Rassistisches Karriereportal lehnt automatisch dunkelhäutige Bewerber ab

„Vielen Dank für Ihre Bewerbung und das Interesse an unserem Unternehmen. Leider müssen wir Ihnen jedoch eine Absage erteilen, da in unserem Betrieb derzeit keine Stellen für Schwarze zu besetzen sind. Wir wünschen Ihnen dennoch viel Erfolg bei der Suche nach einem Arbeitsplatz. Nur eben nicht bei uns.“ – Diese Meldung poppte auf dem Computerbildschirm von Jamal Mbéke auf, als er sich online über ein Karriereportal für einen Job bewarb.

Über eine Suche bei HAKENKREUZING landete Jamal zunächst bei einer Stellenanzeige eines Unternehmens, die ihn wiederum zu einem firmeneigenen Karriereportal führte, bei dem man sich mit einer Emailadresse registrieren muss, um ein persönliches Bewerberprofil erstellen zu können. Danach kann man sich damit auf offene Stellen bewerben. Bereits bei der Erstellung des Profils kam es Jamal etwas ungewöhnlich vor, dass ihn das Formular dazu aufforderte seine Hautfarbe aus einer Farbpalette auszuwählen.

Dieses Karriereportal filtert Jobs nach Hautfarbe!

Wie sich jedoch herausstellte entscheidet die Antwort auf diese Frage, ob die Bewerbung überhaupt zur Personalabteilung weitergeleitet wird oder das System automatisiert eine Absage erteilt.

„Kaum hatte ich die Stelle ausgewählt, für die ich mich bewerben wollte und mein Anschreiben als PDF hochgeladen, erhielt ich eine Meldung, dass keine Schwarzen erwünscht sind. Ich hielt das zunächst für einen Fehler und probierte es erneut, aber jedesmal bekam ich vom System sofort eine Absage. Aus Neugier hab ich dann ich ein zweites Bewerberprofil mit einer anderen Emailadresse angelegt und mich bei der Frage nach der Hautfarbe als Weißer ausgegeben. Meine Bewerbung wurde daraufhin nicht direkt ablehnt, sondern ich erhielt eine Nachricht, dass meine Bewerbung bei der Personalabteilung eingegangen ist und man sich bei mir melden würde. Ich geh zwar davon aus, dass ich eine Absage erhalten werde, da ich auf meinem Bewerbungsfoto deutlich als Schwarzer erkennbar bin, aber zumindest schaut sich dann jemand meine Bewerbung an. Ehrlich gesagt will ich diesen Job aber gar nicht mehr. Ein Unternehmen, dass Schwarze von vornherein so diskriminiert, kann kein guter Arbeitgeber sein.“, so Jamal Mbéke.

Auf Anfrage bei dem Unternehmen, was es mit diesem rassistischen Karriereportal auf sich hat, antwortete ein Pressesprecher per Sprachnachricht:

„Wir sind einfach nur ehrlich und wollen nicht die Zeit unserer Personalabteilung mit der Bearbeitung von schwarzen Bewerbern verschwenden, die wir so oder so nicht anstellen wollen. Denn warum sollten wir jemandem falsche Hoffnung auf einen Job machen und zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch einladen oder gar zum Probearbeiten einbestellen, wenn wir keine Schwarzen nehmen? Das wäre wirklich gemein.“

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2 Comments

  1. Charlie

    Sonntag, 2. Februar 2020 at 17:38

    Deutschland in den 2020-ern. In den goldenen 1920-ern war man da vielleicht schon ein Stück weiter. Ach ja, damals lebten noch Leute aus den 1918 aufgegebenen Schutzgebieten (Kolonien) im Land. Die meisten dieser Beschützten haben das Ende des Dritten Reichs nicht mehr erlebt. Deutsche Tradition, deutsche Leitkultur: Der Bundesheimatminister kümmert sich darum. Und nicht nur er leidet Kummer, auch die heutigen Schutzsuchenden.

  2. SÜRGÜN GÜVERCİN

    Dienstag, 4. Februar 2020 at 00:58

    Meinem Freund Lamin erging es besser. Im Bewerberportal hieß es: „Bei uns findet jeder (m/w/d) seinen Platz – vom Reinigungspersonal (m/w/d) über das Sekretariat (w) bis zur Geschäftsführung (m). Bitte geben Sie Ihre Hautfarbe an …”

    Lebenslauf und Zeugnisse konnten nachgereicht werden.

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