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Marokko verkürzt Ramadan wegen Fußball-WM 2018
Rabat – Durch das spektakuläre 2:0 von Marokko gegen die Elfenbeinküste haben sich die Atlaslöwen verdient für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland qualifiziert. Weltweit feierten fußballbegeisterte Marokkaner die Erfüllung dieses langersehnten Traums in einem überschwänglichen Freudentaumel, doch nun wurde die ausgelassene Partystimmung durch den islamischen Fastenmonat getrübt.
Terminkonflikt mit Ramadan 2018
Erst jetzt ist den Marokkanern nämlich bewusst geworden, dass es zu einer Überschneidung der Fußball-Weltmeisterschaft und der heiligen Fastenzeit kommt. So beginnt Ramadan 2018 rechnerisch am 16. Mai 2018 und endet erst am 15. Juni mit einem großen Fest. Der erste Spieltag der WM 2018 ist jedoch bereits am 14. Juni, also am letzten Fastentag. An diesem Tag spielt Russland als Gastgeber gegen Saudi-Arabien.
Rücksicht auf Fastende
Damit die marokkanischen Spieler und auch die muslimischen Zuschauer nicht während des Eröffnungsspiel fasten müssen, hat das Königreich Marokko daher beschlossen die Berechnung des Ramadan anstelle von 30 Tagen auf sportliche 29 Fastentage zu kürzen. Somit wäre der erste WM-Spieltag gleichzeitig in Marokko ein Feiertag und man könnte die familiären Feierlichkeiten mit einem Public Viewing in den Moscheen kombinieren.
Überschüssige Fastentage vom Vorjahr
Die marokkanische Religionsbehörde sagte dazu in einer Pressemitteilung:
„Die Verkürzung des Ramadan von 30 auf 29 Tage ist absolut kein Problem, da wir in den vergangenen Jahren regelmäßig mehrere Tage zu viel gefastet haben. Im letzten Jahr haben wir sogar 31 Tage gefastet! Das ist wie mit Resturlaub. Diese Extra-Fastentage kann man einfach ins nächste Jahr mitnehmen und flexibel einsetzen.“