In eigener Sache

Satire-Portal distanziert sich von Charlie Hebdo

Noktara - Satire-Portal distanziert sich von Charlie Hebdo

Das mit dem Humor ist so eine Sache. Was einer amüsant und edgy findet, mag für den anderen geschmacklos sein. Auch unsere Redaktion ist sind schon häufig entlang der vermeintlichen Grenze der Satire auf Wanderung gewesen und dabei auf die eine oder andere Landmine getreten. Beispielsweise nach dem massenhaften Ertrinken von Flüchtlingen im Mittelmeer, im Zusammenhang mit diversen Kriegen, nach Giftgas-Angriffen, Waldbränden, Terroranschlägen oder nach sonstigen düsteren Katastrophen. Dabei als Satiriker ein gewisses Fingerspitzengefühl zu bewahren ist nicht einfach. Wir versuchen jedoch auf menschlicher Ebene zumindest nicht völlig abzustumpfen und nicht alles ausschließlich als würdelosen Witz zu betrachten, obwohl eine gewisse Zynik sicherlich auch bei der Verarbeitung traumatischer Ereignisse helfen kann.

Wir fragen uns jedoch, wo der Anstand bleibt.

Zwar finden wir, dass Satire durchaus wehtun kann und auch sollte, aber der Schmerz ist nicht der Selbstzweck der Satire. Zumindest nicht für uns. Ernste Themen gerne, aber es kommt für uns auch stets auf die Art und Weise an. Ganz besonders wichtig ist für uns dabei die Schlagrichtung der Satire. Ein Lacher auf Kosten der Opfer ist für ein No-Go.

Dies ist ein Grund, warum wir uns als Satire-Seite in aller Deutlichkeit von Charlie Hebdo und insbesondere von deren jüngster Karikatur über das Erbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion distanzieren.

JE NE SUI PAS CHARLIE.

Nun könnte man einwenden, dass man sich nur von etwas zu distanzieren braucht, wenn es davor auch eine gewisse Nähe gab, denn wir waren davor auch schon nie Charlie und werden auch niemals Charlie sein.

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Wir sind jedoch Satiriker. Und als Satiriker möchten wir nicht in den gleichen Topf wie Charlie Hebdo geworfen werden.

Genauso wie wir als Muslime nicht in einen Topf mit ein paar wenigen humorbefreiten Extremisten geworfen werden wollen, die nicht in der Lage sind auf intellektueller Ebene mit bemitleidenswerten Müll wie Charlie Hebdo umzugehen und gelassen über die Ignoranz hinwegzusehen.

Manchmal halten wir es jedenfalls für angebrachter einfach zu schweigen und alle Betroffenen in Ruhe trauern zu lassen lassen, wenn man schon keinen konstruktiven Beitrag leisten kann, aber was wissen wir schon? Wir sind schließlich nur Satiriker.

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