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Barrierefrei: Moschee richtet rollstuhlgerechte Gebetsplätze ein

Behindertenparkplätze machen dieses Gebetshaus barrierefrei!

Die meisten Moscheen sind weit von einer angestrebten Barrierefreiheit entfernt und haben noch nicht einmal eine Rampe am Eingang, die es gläubigen Rollstuhlfahrern überhaupt ermöglichen würde das islamische Gebetshaus zu betreten und am Gemeinschaftsgebet teilzunehmen. Selbst moderne Moscheen, die zwar in vielen Bereichen als positive Beispiele dienen, haben oftmals nur einen einzigen behindertenfreundlichen Eingang auf der Seite der Männer. Fromme Frauen mit Behinderungen werden beim Moscheebau hingegen selten berücksichtigt und sehen sich gezwungen mit ihren Rollstühlen (oder auch Kinderwägen) gänzlich auf den Moscheebesuch zu verzichten, weil der Frauenbereich nur über eine Treppe zu erreichen ist und ein Aufzug schlichtweg fehlt.

Nur wenige Moscheen sind halbwegs barrierefrei.

Dazu kommt auch noch, dass die Toiletten und die sanitären Einrichtungen, die für eine rituelle Gebetswaschung absolut notwendig sind, kaum mit einem Rollstuhl erreichbar sind oder auch zu eng gebaut wurden, um sich mit einem Rollstuhl vernünftig darin zu bewegen. Es soll sogar Fälle geben in denen zwar aus bautechnischen Gründen extra eine behindertengerechte Toilette gebaut wurde, diese aber nach Erhalt der Baugenehmigung als zusätzliche Abstellkammer für Reinigungsgeräte oder als Schuhschrank zweckentfremdet wurde. Trotz all dieser Hindernisse gibt es tatsächlich dennoch behinderte Muslime in Rollstühlen, die sich ihr islamisches Recht auf einen Moscheebesuch nicht nehmen lassen.

Diese Moschee macht alles anders und setzt auf Inklusion!

Eine freie Moscheegemeinde aus Obergummersbach hat sich daher entschlossen gegen diese Praxis anzukämpfen und mit zahlreichen Maßnahmen für eine echte Barrierefreiheit zu sorgen. Zunächst hat die Moschee bereits vor dem Gebäude dezidierte Parkplätze für Behinderte reserviert. Sowohl in unmittelbarer Nähe des Fraueneingangs, als auch auf der Seite der Männer. Auch finden sich auf beiden Seiten Rampen, die den Eingang erleichtern. Bereits im Erdgeschoss gib es Waschräume für behinderte Muslime und Muslimas. Derzeit sammelt die Moschee Spenden, um den geplanten Bau eines Aufzugs zu finanzieren, damit auch Frauen mit Behinderungen problemlos hoch in den Frauenbereich gelangen. Der Moscheevorstand sagte dazu:

„Natürlich ist so ein Aufzug kostspielig, aber wir dürfen unsere körperlich eingeschränkten Geschwister nicht ignorieren. Wir sehen es als unsere Pflicht an die Moschee offen für alle zu gestalten. Das Gebetshaus ist nicht nur für gesunde Muslime und sollte daher barrierefrei sein.“

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Da hört die Barrierefreiheit aber noch lange nicht auf, denn während in anderen Moscheen behinderte Muslime im Rollstuhl oftmals in die letzte Gebetsreihe verbannt werden, finden sich in dieser vorbildlichen Moschee aus Obergummersbach exklusive „Behindertengebetsplätze“ in den vorderen Reihen, die an einem kleinen Symbol mit einem Muslim in einem Rollstuhl auf dem Gebetsteppich erkennbar sind. Der Imam der Moschee erläuterte dies folgendermaßen:

„Je weiter vorne man betet, desto mehr Lohn gibt es von Allah. Wir dürfen behinderte Geschwister deswegen nicht benachteiligen und nach hinten schicken, sondern sollten ihnen ebenfalls die Möglichkeit einräumen so viel Segen wie möglich zu erhalten. So hat sich auch unser geliebter Prophet Muhammad (ﷺ) stets für die Schwachen in der Gesellschaft eingesetzt! Diesem Beispiel sollten wir folgen!“

Wie findest du die Bestrebungen dieser Moschee? Sag es uns einem Kommentar!

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1 Kommentar

  1. Charlie

    Montag, 3. Dezember 2018 at 22:13

    Wer Behinderte nicht in sein Leben integriert, ist psychosozial behindert.

    Und: Sakralbauten werden nicht nur für Gott geschaffen, sondern auch für ausnahmslos alle seine Menschen.

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